Historisches Ostseebad Laboe

Unterkunft im Ostseebad Laboe

  1. Wappen von Laboe

    Wappen von Laboe


    Geschichte

    Laboe besteht als sla­wisches Fischer­dorf schon vor 1200 n.Chr., als deut­sches Bauern­dorf etwa ab 1200. Im Jahre 1240 wird es erst­mals als Lubodne ur­kund­lich erwähnt. Der Name, der Schwa­nen­ort be­deu­tet, stammt aus dem Sla­wi­schen, wozu be­merkt wer­den soll­te, dass Laboe in jenem Teil Hol­steins liegt, der vor­mals sla­wisch be­sie­delt war. Der Schwan ist auch das Wap­pen­tier Laboes.
    1226 kam das Gebiet zwi­schen dem Köh­ner Mühl­bach im Osten und der Ha­gener Au im Wes­ten sowie der an­gren­zen­de Wald in den Be­sitz des Klos­ters Preetz. Laboe wurde zwi­schen 1226 und sei­ner ers­ten ur­kund­li­chen Er­wäh­nung 1240 als deut­sches Dorf gegründet, je­doch be­stand ver­mut­lich be­reits vor­her ein sla­wi­sches Fischer­dorf namens "Lubodne", zu deutsch "Schwa­nen­ort". Das Wappen­tier Laboes, der Schwan, lässt sich also auf den alten sla­wi­schen Namen zu­rück­füh­ren.
    Laboe war ur­sprüng­lich als Rund­an­ger­dorf ("Rund­ling") an­ge­legt: Um den kreis­för­mi­gen Platz, den Dorf­anger, wa­ren die Bauern­häu­ser grup­piert.
    1643 kam es auf dem "Rüter­soll" - beim heu­tigen Fried­hof - zu einer Schlacht zwi­schen den um die Vor­macht­stel­lung an der Ost­see kämp­fen­den Dänen und Schwe­den, Laboe wurde bei dem Ge­fecht fast voll­stän­dig nieder­ge­brannt. Beim Mer­gel­gra­ben wur­den fünf­zig in ei­nem Mas­sen­grab lie­gen­de Ske­let­te, Waf­fen­teile und Mün­zen ge­fun­den.
    Das Wahr­zei­chen Laboes, die Müh­le, dreht seit 1872 ihre Flü­gel. Der Mül­ler­meis­ter Merz hatte sie vom Flü­gel­bau­er Mai er­rich­ten las­sen. 1904 brann­te die Mühle ab, 1906 wurde sie neu er­baut, 1914 ist sie wiederum ab­ge­brannt (aus stra­te­gi­schen Grün­den) wor­den und 1923 von Müller W. Thies­sen noch­mals auf­gebaut wor­den. Vor Jah­ren ge­währ­ten die Ge­mein­de­ver­tre­ter und der Kreis­aus­schuss des Krei­ses Plön für Er­hal­tung der Mühle einen nam­haf­ten Zu­schuss, um sie vor dem an­ge­droh­ten Ab­bruch zu ret­ten.
    Seit 1875 hat Laboe den Zusatz "Ost­see­bad", um 1900 waren die al­ten länd­li­chen Struk­tu­ren des vorigen Jahr­hun­derts zwar noch vor­han­den, aber die Wand­lung des länd­li­chen Le­bens im Um­land der Groß­stadt Kiel war be­reits deut­lich vor­an­ge­schrit­ten.

    Unterkunft im Ostseebad Laboe

    Ortsteile

    Das Ostsee­bad Laboe hat meh­re­re Ort­stei­le, die je­weils ihren ei­gen­en Cha­rak­ter ha­ben. Die wich­tigs­ten Orts­tei­le sind das Ober- und das Un­ter­dorf. Laboe hat mit sei­nem Ober­dorf noch sein al­tes dörf­li­ches Zen­trum be­wahrt, das in seiner Grund­struk­tur als An­lage eines Rund­dor­fes weit­gehend un­ver­sehrt er­hal­ten ist. Um ein ur­sprüng­lich als Anger aus­ge­bil­de­tes Zen­trum grup­pie­ren sich zur Mit­te hin offene Hof­an­la­gen. Da­zwi­schen lie­gen noch eine ganze Reihe klei­ner Ka­ten und Neben­ge­bäude. Die ur­sprüng­lich mit einer Baum­reihe allee­ar­tig be­ton­te, sich ring­för­mig um das Zen­trum le­gen­de Weg­füh­rung hat sich eben­falls zum großen Teil er­halten.

    Unterkunft im Ostseebad Laboe

    Tourismus

    Laboe hat einen etwa drei Kilo­me­ter lan­gen Strand, der den Ort ge­nau wie die Lage an der Kie­ler Förde als Bade- und Aus­flugs­ort prä­des­ti­niert. Außer­dem gibt es einen Sport­boot­hafen und ein Meer­was­ser­hal­len­bad. Be­kannt ist das Ost­see­bad auch für seinen Fisch, seine Gas­tro­no­mie und seine alten Segel­schif­fe im Ge­wer­be­ha­fen, die bei Tou­ris­ten und Post­kar­ten­machern als Foto­mo­tiv sehr beliebt sind.

    Unterkunft im Ostseebad Laboe

    Marine-Ehrenmal

    Unübersehbar ist in Laboe das Marine-­Ehren­mal für die ge­fal­lenen See­leute bei­der Welt­krie­ge und auf den Meeren ge­blie­bene See­leute. Am 8. August 1927 fand die Grund­stein­le­gung des 72 m hohen Turms durch Ad­miral Scheer statt. Über 341 Stu­fen ge­langt man auf den Turm und hat einen kilo­me­ter­wei­ten Aus­blick, bei kla­rer Sicht so­gar bis Däne­mark. Der De­le­gier­ten­tag des Deut­schen Ma­rine­bun­des fasste am 6. Juli 1925 den Be­schluss, für die ge­fal­lenen Ka­me­ra­den ein Ehren­mal zu erbauen. Grund­idee zum Bau des Marine-­Ehren­mals, das in seiner Größe und Ge­stal­tung ein­ma­lig ist, ging von Wil­helm Lam­me­rtz (Ober­maat d. Kai­ser­lichen Ma­rine) aus. Der Ent­wurf des Archi­tek­ten Mun­zer aus Düs­sel­dorf wurde zur Aus­füh­rung be­stimmt.
    Auf 5,7 Hektar Ge­samt­fläche - nahe­zu der Größe von acht Fuß­ball­fel­dern - ge­hören zu der An­lage ne­ben dem mar­kan­ten Turm eine unter­ir­dische Ge­denk­halle, die His­tori­sche Hal­le mit zahl­rei­chen Schiffs­mo­del­len und an­deren marine- und schiff­fahrts­ge­schicht­li­chen Ex­po­na­ten so­wie eine 7000 Qua­drat­meter große, mit Weser­sand­stein be­legte Frei­fläche. Etwa 700.000 Reichs­mark - über­wie­gend aus Spen­den von Mit­glie­dern der Ma­rine­ver­eine und der Ma­rine­offi­zier­ver­ei­ni­gung stam­mend - waren in den Bau ge­flos­sen, der heute zu den wenigen archi­tek­to­ni­schen Bei­spie­len des Ex­pres­sio­nis­mus zählt.
    Ebenfalls kann in Laboe ein Pro­pel­ler des Schwe­ren Kreu­zers Prinz Eugen be­sich­tigt werden.

    Unterkunft im Ostseebad Laboe

    U 995

    Das Boot U 995 vom Typ VII C wurde am 16. Sep­tem­ber 1943 bei Blohm & Voss in Ham­burg erbaut. Am 25. April 1944 lief es nach Nor­wegen zum Ein­satz ins Eis­meer aus. U 995 wurde nach dem Krieg den Nor­wegern über­las­sen, die das Boot unter den Namen "Kaura" in Dienst stell­ten.
    Später wurde es der Bun­des­ma­rine zu­rück­ge­ge­ben und mit de­ren Ein­ver­ständ­nis als tech­ni­sches Mu­seum, wel­ches be­sich­tigt wer­den kann, am 13. März 1972 vor dem Ma­ri­ne-­Ehren­mal in Laboe auf­ge­stellt. Eigen­tü­mer ist der Deut­sche Ma­ri­ne­bund.
    U 995 ist das letz­te er­hal­tene Boot des Typs VII C.

    Diese Zusatz­informa­tion basiert auf einem Artikel aus der freien Enzyklo­pädie Wiki­pedia (de.wikipedia.org) und steht unter der GNU Lizenz für freie Do­kumen­ta­tion (http://www.gnu.org/­licenses/fdl.txt). Bei Wiki­pedia ist eine Liste der Au­toren verfügbar. Man kann dort den Ar­ti­kel be­ar­bei­ten.